Erfahrungsbericht über Finescale mit umgebauter V20


von Herrn Edward von Flottwell



Hier sind noch ein paar neuere Bilder von der V20





Hallo Herr Marks,

ich habe die Finescale V20 (Digital) nun einige Zeit und wollte Ihnen mal meine Erfahrungen mit der Lok schreiben.

Als erstes habe ich die Magnetfeldkupplung von Jens Emmermann / Schifferdesign angebaut. Das war dank
der vorhandenen Bohrungen für die Kupplungsattrappe super einfach, ich musste die Löcher nur ein wenig
aufbohren. Da auch die Pufferlänge stimmt, passt die Kupplung sofort. Auf einem der Bilder können Sie den
Kupplungshaken runterhängen sehen, leider ist er im dunklen. Bei Gelegenheit werde ich mal ein paar bessere
Fotos machen. Natürlich habe ich auch die Bremsschläuche montiert, schließlich stören die nicht die Kupplung.
Ist halt einfach wie beim Vorbild :-)


Ihren ersten großen Einsatz hatte die V20 bei der Modellbahnmesse in Köln, wo sie einen ganzen Tag lang auf
dem Stand von Schiffer Design auf einem Modul mit vielen Weichen von Jens Emmermann rangiert hat.
Stromabnahmeproblem waren trotz der schmutzigen Messeatmosphäre erstaunlicherweise kein Thema. Das
Rangieren ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man deutlich den Übergang von Haft zu Gleitreibung im Getriebe
merkt und die Schwungmasse auch noch "arbeitet". Das macht einen angenehm vorbildgerechten Eindruck von
Lokmasse. Ob das nun mit einem geregelten Decoder besser oder schlecher ist? Ich weiss es nicht... Es ist
jedenfalls eine gewisse Übung am Fred notwendig, damit man nicht auf die Wagen knallt :-)
Nur an einer Weiche hatte die Lok in einer Richtung Probleme und entgleiste gerne. Ich bin der Meinung, dass
das an der Weiche liegt, Jens meinte, dass ein Radsatzinnenmaß nicht stimmt. Ich habe noch nicht nachgemessen.

Dann war die Lok beim Fremotreffen in Lichtenvoorde in den Niederlanden, woher auch die beiden Fotos stammen.
Eigenartigerweise wollte keiner die Lok wieder abgeben, wenn er sie einmal am Regler hatte, sie war sozusagen
der heimliche Star :-) Die Betriebserfahrungen waren die gleichen wie in Köln nur hatten wir dort knapp 25m Strecke.
Die Lok war hauptsächlich mit Rangieren, Beidrücken von Wagen an Zugloks und Zusammenstellen von Zügen
beschäftigt. Aber es gab auch Zugleistungen, z.B. vor einer Leig Einheit. Die Lok fuhr 3 Tage fleissig umher.


Nach soviel positiven Meldungen habe ich aber dennoch ein paar Kritikpunkte an der Lok. Da sind zum einen die
Schienenräumer. Wenn die Lok doch mal im Schotter landet, dann sind die leider meistens sofort verbogen. Nach
2 mal geradebiegen habe ich den Eindruck, dass die das nächste Mal ab sind. Mir scheint das Material viel zu weich
zu sein.

Anmerkung von MKK
> Zum Schienenräumer:
>
> Es ist 0.2 mm Neusilber der an den Knickstellen zusätzlich verlötet wird.
> In älteren Produktionen ist dies nur bei labileren Schienenräumern geschehen.

Ja, das glaube ich gerne. Nur die, die unter meiner Lok sind wirklich nach einem Rangierunfall
platt :-( Na ja, beim Vorbild machen die das auch nicht mit...

Zum anderen ist von der Beschriftung am Umlauf fast nichts mehr zu sehen, da die Lok von den meisten
Lokführern beim Eingleisen da angefasst wird. Ein zusätzlicher matter Decklack hätte das wohl verhindert, aber nun
ist es zu spät :-(

Anmerkung von MKK
> Zur Beschriftung:
>
> Es wird ein sehr guter Klarlack aufgetragen. An den Seiten wird sogar doppelt
> soviel aufgetragen
> wie an anderen Stellen (wegen des Anfassens).

Ich habe mir das nochmal genau angesehen. In der Tat ist die Schrift zu 2/3 recht unversehrt, nur die
Oberlängen der Buchstaben, insbesondere der Großbuchstaben, ist abgegriffen.

> Es kann sich auch ein Schmutzfilm über dem Klarlack gebildet haben.(Hatten wir
> auch schon bei Wartungsarbeiten festgestellt)

Das wäre wie beim großen Vorbild, dank Dreck kann man da (heute) manchmal nix mehr erkennen :-)

Im Ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Lok und den Preis finde ich durchaus angemessen, ich hatte auch in der
Produktionszeit genug Zeit zum sparen :-)

Mit Grüßen aus Düsseldorf

Edward